Spielzeuge sind, was man auf dem ersten Blick vielleicht gar nicht vermuten mag, Beute. Jagbare Beute.

Ein Beuteerstazobjekt. 

Das bedeutet, dass der Jagdreiz durch den Wurfball ausgelöst wird, ganz egal, ob dein Hund den Ball fliegen sieht, oder ob du “Such den Ball” also übersetzt “Such die Beute” als Ankündigung für die Jagd etabliert hast. 

Nachdem der Beutetrieb ausgelöst wurde, beginnt die Jagd. Dein Hund schüttet Hormone aus und will den Ball finden.

Dein Hund ist also aktiviert, wartet aber natürlich noch geduldig auf deine Freigabe. 

Dann geht es endlich los:  Dein Hund nutzt seine Sinne, um zum Erfolg zu kommen:  Augen, seinen Geruchssinn und sein Gehör. 

Je nachdem, wie ausgeklügelt dein Hund vorgeht, benötigt er eine richtige Strategie. 

Weitere Hormone werden ausgeschüttet, wenn dein Hund die Beute findet. 

Anschließend wird die Beute in den Fang genommen und ohne Knautschen zurück zum Hundehalter gebraucht: 

Dein Hund läuft gerade auf dich zu, bleibt kerzengerade vor dir sitzen und gibt dir den Ball nach deiner Aufforderung in deine Hand. 

Ihr habt gemeinsam Beute gemacht. 

Worauf ich hinaus will: Unsere Hunde sind Beutegreifer und lieben die Jagd. Mal mehr, mal weniger, je nach Rasse, Charakter und Erfahrungen. Je häufiger mein Hund eine Jagdgelegenheit bekommt, desto besser wird er darin. 

Jagd ist genetisch fixiert und selbstbelohnend. Ich muss also gar nicht so viel dafür machen, dass mein Hund die eigendliche Balljagd unglaublich toll findet. Für das ganze Drumherum aber schon. 

Impulskontrolle, auf die Freigabe warten, den Ball zurückbringen usw. 

Ich finde es sehr vernünftig, das dringende Bedürfnis der Jagd zu befriedigen. Gerade, wenn wir ambitionierte Hunde haben. 

Allerdings nur mit einem guten Plan. Ein unkontrolliertes Hetzen kann uns sehr viele Schwierigkeiten bereiten. Zum Beispiel kannst du dir einen Hund erziehen, der ständig und dauerhaft nur noch auf seinen Ball wartet. Ein sogenannter Balljunky, der kaum noch zur Ruhe kommen kann. Zwangsverhalten oder Sucht ist leider keine Seltenheit. 

Es kann sogar sein, dass sich dein Hund andere Beuteobjekte oder Beuteersatzobjekte sucht, zum Beispiel Vögel, Radfahrer oder gar Autos. 

Also: einfach nur 100 mal den Ball werfen ist nicht besonders sinnvoll und kann dem Hund sogar schaden.

Stelle also sicher, dass du die Jagd nach dem Wurfball jederzeit kontrollieren kannst. Kann dein Hund 10 Sekunden auf das Startsignal warten? 

Kannst du deinen Hund während der Suche zurückrufen, ohne, dass er gefunden hat? 

Gibt dir dein Hund den Ball zuverlässig in die Hand? 

Kann dein Hund auch mehrere Sekunden warten, bis du ihm den Ball abnimmst? 

Kannst du überhaupt mit dem Ball durch die Gegend laufen, ohne, dass dein Hund versucht, dir den Ball abzunehmen? 

Das alles sollte euer Trainingsziel sein. 

Später könntest du sogar mit mehreren Wurfbällen gleichzeitig arbeiten. Es lässt sich also ein richtig tolles Training damit gestalten.

Ich arbeite sehr gern mit den Wurfbällen, damit ich meinen Hunden sagen kann: Echtes Wild: Nein. BallBeute: Ja.

Ich kann später im Training sogar die verschiedenen Bälle mit einem Kommando versehen: “Such Gelb” oder “Such blau”. 

Ich führe zwei Jagdhunde und nutze die Bälle, um meine Hunde auch im schwierigen Gelände zu arbeiten. Vor allem das Apportieren aus dem Wasser ist für uns eine große, aber freudige Herausforderung, die wir in der Jagd immer brauchen. 

Mein Profitipp: Nutzt Farben, die eure Hunde, aber vorallem ihr gut sehen könnt. 

Auch mir passiert es gelegentlich, dass ich einen Ball auslege oder werfe und meine Hunde den Ball nicht finden können. Neonfarben helfen enorm, das eigene Material schnell wiederzufinden. 

Außerdem eignen sich diese Wurfbälle auch zur Beschäftigung für kranke Hunde, bzw. für den Einsatz mehrerer Hunde. 

Ich wasche meine Spielzeuge regelmäßig in einem Wäschenetz in der Waschmaschine. Auch wenn die Optik früher oder später etwas leidet- ich kann das Risiko einer Infektion deutlich verringern. 

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08/23/2023 | Training | 0 Comments