So behält dein Hund einen kühlen Kopf

Die Sommerzeit ist für die meisten Menschen die liebste Zeit: lange Tage für lange Spaziergänge mit ihren liebsten Fellnasen, Wasserspaß und ein leckeres Eis aus dem Eiscafé. Doch für viele Hunde kann die Hitze um einiges beschwerlicher sein, als für uns Menschen.

Deswegen erfährst du in diesem Artikel, wie du deinem Hund eine Abkühlung verschaffen kannst, unser liebstes Hundeeis-Rezept und worauf du bei Hitze mit deinem Hund achten solltest.

Wie Hunde schwitzen

Schwitzen ist für uns Menschen der natürliche Regulationsmechanismus, um unseren Körper abzukühlen. Wir besitzen am gesamten Körper Schweißdrüsen, so dass wir uns rundum abkühlen können.

Hunde hingegen besitzen eine andere Art der eigenen Temperaturregulation: durch Zunge, indem sie hecheln, Nase und über ihre Fußballen können sie ihren Körper abkühlen. Bedenkt man dann, dass der Rest in Fell eingepackt ist, wird schnell klar, dass es ein paar Dinge zu beachten gibt.

  1. Achte auf die Temperatur des Asphaltes! Auch wenn Hundepfoten einiges aushalten können, gibt es mittlerweile sehr hohe Temperaturen, besonders in der Stadt, so dass Straßenbeläge sehr heiß werden und zu Verbrennungen an den Hundepfoten führen können.
  2. Sieh von einer Vollrasur ab! Der erste Gedanke, den viele Hundebesitzer:innen haben ist der, ihre Lieblinge vom warmen Fell zu befreien. Das Fell ist allerdings auch ein Sonnenschutz. Je nach Fellstruktur kannst du deinem Hund mit kürzeren Haaren helfen oder auch durch das regelmäßige Kämmen der Unterwolle.
  3. Lebst du mit einem kurzschnäuzigen Hund zusammen, bspw. French oder English Bulldogge, Chihuahua oder Shih Tzu, können sie schwerer hecheln und bekommen weniger Luft. Gehe also lieber nur kürzere Strecken, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten. Generell eignen sich die frühen Morgen- und Abendstunden für einen Spaziergang.

Woran erkenne ich, dass mein Hund Probleme mit der Hitze hat?

Hunde sind so unterschiedlich wie wir Menschen. Vielleicht kennst du selbst den Hund, der in der heißesten Mittagssonne draußen liegt und sich braten lässt, während der andere im Bad auf den kalten Fliesen liegt?

Deswegen ist es wichtig, dass du erkennst, wann deinem Hund zu warm ist.

Du kannst auf folgende Punkte achten:

  • wie ist die Atmung? Wenn dein Hund sogar im Ruhezustand sehr schnell atmet, kann es sein, dass ihm zu warm ist.
  • wirkt er lethargisch? Animiere deinen Hund bei Hitze nicht zum Spielen, wenn er ruhen möchte, achte aber darauf, ob er ansprechbar und reaktiv ist. Solltest du merken, dass dein Hund nicht mehr oder verzögert reagiert, solltest du handeln.
  • findet er einen Platz zur Abkühlung? Denk dran, dass dein Hund (vermutlich) keine Türklinken betätigen kann. Ist er ruhelos und sucht immer wieder einen anderen Platz auf, kann es sein, dass er gern den Raum wechseln möchte, es aber nicht kann. Er sucht einen kalten Ort. Gib ihm immer die Möglichkeit, einen kühlen Ort wie das verdunkelte Bad, aufzusuchen.

Wie du deinem Hund bei Hitze helfen kannst

First things first: hast du das Gefühl, dass dein Hund bereits überhitzt ist, kühle ihn niemals mit nassen Handtüchern von oben. Dadurch staut sich die Hitze und der Hund kann sich noch weniger regulieren. Im Notfall solltest du einen Arzt oder Ärztin verständigen und dann damit beginnen, deinen Hund vorsichtig abzukühlen. Vermeide es, seinen Kreislauf weiter zu belasten und spritze ihn nicht mit Wasser ab. Stattdessen beginnst du bei den Pfoten und Beinen und wanderst so weiter nach oben.

Daran erkennst du einen Hitzschlag: starkes Hecheln mit sehr langer Zunge, rote Schleimhäute, Körpertemperatur über 40 Grad, ggf. Erbrechen und Durchfall, Taumeln, Unruhe, Zittern.

Bevor es zu einem Hitzschlag kommt, kannst du allerdings einiges tun!

Du kannst deine Fellnase beispielsweise mit Hundeeis Abkühlung von innen verschaffen. Denn wer liebt kein Eis im Hochsommer? HIER findest du unser liebstes Rezept, das du nach Lust und Laune abwandeln kannst.

Achte auf die richtige Fellpflege und ermögliche deinem Hund so eine möglichst frische Briese ohne Sonnenbrand.

Stell stets frisches, kühles Wasser bereit. Wasser kann besonders draußen im Sommer schnell lauwarm werden und damit wenig abkühlen. Vielleicht magst du deinem Hund zwischendurch sogar Eiswürfel hineingeben? Gefrorenes Wurstwasser oder Kochsud können und weniger trinkfreudige Hunde dazu animieren, mehr zu schlabbern.

Frisst dein Hund vor allem Trockenfutter, können nun nasse Toppings helfen, mehr Flüssigkeit zuzuführen. Dazu eignen sich vor allem geringkalorische Gemüsesorten wie Gurke und Zucchini. 

Stell ein Planschbecken für Hunde auf. Manche Hunde werden es lieben, einfach darin zu baden, wenn sie merken, dass es zu warm wird.

Hast du einen Schopfhund oder einen Hund, der aus gesundheitlichen Gründen kein Fell mehr hat, creme ihn mit Hunde-Sonnencreme ein, um die empfindliche Haut zu schützen. Hat dein Hund empfindliche Pfötchen, kannst du ihm auch spezielle Schuhe überziehen, so dass er auch von unten gegen die Hitze gewappnet ist. Wichtig: bedenke, dass der Hund sich über die Pfoten abkühlt. Deswegen sollten die Schühchen nicht dauerhaft getragen, sondern nur für bestimmte Wege genutzt werden.

Lebst du mit einem Welpen zusammen, darfst du ihn, auch wenn es noch so aufregend im Garten ist, immer wieder in eine Ruheecke bringen. So vermeidest du, dass er sich überanstrengt und überhitzt. Auch Senioren bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit bei Hitze. Es gibt selbstkühlende Matten, die deinem Opa, deiner Oma helfen können, ihre Körpertemperatur zu senken. Achtung bei Athrose-Patienten! Hier kann die Kühlmatte eher zu Schmerzen führen.

Natürlich darfst du niemals, auch nicht für 5 Minuten, deinen Hund im Auto lassen. Auch nicht, wenn das Fenster heruntergedreht ist. Ein Auto wirkt wie ein Backofen und staut die Hitze zu sehr.

Vermeide es außerdem, deinen Hund mit zum Joggen oder Radfahren zu nehmen. Für uns Menschen kann das bereits belastend sein, für Hunde ist es, besonders bei Hitze, zu anstrengend und kann schnell gefährlich werden. Außerdem: Hunde ans Rad zu “binden” ist keine Form, den Hund auszulasten, sondern erzeugt nur Stress, da er seinen Bedürfnissen nach Schnüffeln, Urin absetzen und im eigenen Tempo traben, nicht nachgehen kann.

Last but not least, worauf du bei Hunden und Hitze achten kannst: wähle deinen Urlaubsort mit Bedacht. Hast du einen Husky, ist Portugal im August einfach nicht die richtige Wahl. Er freut sich sicherlich über Island oder Norwegen, wenn nicht gar Grönland! Ein Labrador hat Spaß an der Ostsee, wäre aber sicherlich in Spanien überfordert. Wenn du Lust hast, schau doch mal, woher die Ur-ur-urvorfahren deines Hundes stammen und unternehme eine Reise dorthin! Du kannst dich an dem Klima dort gut orientieren, um herauszufinden, welche Temperaturen für deinen Hund theoretisch machbar sind. Wichtig: nur weil ein Chihuahua ursprünglich aus Südamerika kommt, mag er nicht unbedingt die brütende Hitze.

Verrate uns in den Kommentaren: welche Eissorte liebt dein Hund und welchen Hundestrand habt ihr schon gemeinsam besucht?

08/23/2023 | Alltag mit Hund | 0 Comments